Am vergangenen Wochenende hat mich mein Kalender mal wieder daran erinnert, das ich mich in den üblichen Vergleichsportalen mal wieder umsehen müsste. Denn alle Jahre wieder steht es bevor: der berüchtigte Stromanbieterwechsel.
Jedoch kam in diesem Jahr schnell die Ernüchterung: Sparen lässt sich durch einen Wechsel kaum noch etwas. Die Preise pro Kilowattstunde sind durch die Bank hinweg bei allen seriösen Anbietern gestiegen!
Zahlte ich im vergangenen Jahr noch 28 Cent pro Kilowattstunde, rufen nun fast alle Anbieter einen Arbeitspreis von 43 Cent und mehr auf. Oh Schreck!
Da hilft nur noch Stecker ziehen und sparen. Oder?
Wie man Strom- und damit bares Geld sparen kann, ohne die Familie zu verärgern, das haben wir hier aufgeschrieben.
1 – Stromfresser finden und Stromsparpotentiale erkennen
Um Strom zu sparen, muss man erst einmal wissen, wo sich die großen Stromverbraucher im Haushalt verbergen. Denn oft verschätzt man sich in Punkto Stromverbrauch der einzelnen Geräte. Vor allem bei getakteten Geräten wie dem Kühlschrank, oder der Gefriertruhe, ist es schwer einzuschätzen wieviel Strom diese über den Tag hinweg verbrauchen.
Dank smarter Energiemesssteckdosen (welche dem Verbraucher einfach „vorgeschaltet“ werden) erfährt man schnell wieviel Leistung die Geräte haben und bekommt bei vielen dieser smarten Steckdosen per Smartphone App eine grafische Visualisierung über den Verbrauch.
Wer bereits eine FRITZ!Box im Einsatz hat, der kann diese mit den DECT200 Steckdosen aufrüsten. Per MyFRITZ!-APP lässt sich so in Echtzeit der Verbrauch der Geräte feststellen.
Auf der Weboberfläche der FRITZ!Box erhält man darüber hinaus eine Verlaufsgrafik und sogar ein Balkendiagramm um den Verbrauch über Tage und Wochen hinweg miteinander zu vergleichen. So erkennt man schnell, ob die eigenen Sparmaßnahmen gegriffen haben.
Möchte man sich nicht stetig über den Browser auf die WebUI der FRITZ!Box einloggen, kann man sich diese Auswertung auch regelmäßig ganz bequem via eMail zusenden lassen.
Übrigens: Hat man in der FRITZ!Box die Kosten pro kWh hinterlegt, so wird der Stromverbrauch der einzelnen Geräte praktischerweise gleich in Euro umgerechnet.
Für „Nicht-FRITZ!Box“ Nutzer gibt es indes eine breite Auswahl an WLAN-Energiemesssteckdosen. Wie zum Beispiel jene von TP-Link oder die Modelle von MyStrom.
Hat man nun den Stromverbrauch der einzelnen Geräte erst einmal im Blick, wird man staunen, welche von denen die Spitzenreiter sind. Da lohnt es sich vielleicht bei dem einen oder anderen Haushaltsgroß-Gerät zu rechnen, ob sich die Anschaffung eines Energieeffizienten Neugerät vielleicht binnen weniger Jahre amortisiert.
Vor allem beim Kühlschrank, der Gefriertruhe oder der Waschmaschine könnte dies schneller gehen als gedacht.
Nicht zu vergessen der Warmwasserboiler oder Durchlauferhitzer. Hier arbeiten neue Geräte deutlich effizienter und sparen kräftig Strom.
Übrigens – wo wir gerade beim Warmwasser sind, ein Stromspartipp on Top: Beim Wasserkocher nur soviel Wasser einfüllen wie wirklich benötigt wird. Sonst wird unnötiges Wasser erhitzt, das später sowieso wieder abkühlt. Das spart im Jahr bis zu 10 Euro!
2- Standby Abschaltung
Damit Fernseher, HiFi-Anlage, Spielekonsole und Co. nicht erst lange „hochfahren“ müssen, wenn wir sie nutzen wollen, verharren diese im sogenannten „Standby Modus“. Sie warten also sprichwörtlich auf ihren Einsatz und das kostet Strom!
Zwischen 3-10 Watt verbraucht so ein Gerät im Standby, nur für unseren Komfort. Wie wäre es also, wenn wir die Geräte vom Strom nehmen, wenn wir sie gar nicht brauchen?
Dank der smarten Energiemessteckdosen passiert dies vollautomatisch.
Hierfür muss in der FRITZ!Box unter Heimnetz -> Smart Home -> Steckdose -> automatisch schalten, lediglich die Checkbox „Abschalten bei Standby“ aktiviert werden.
Dann nur noch den Schwellwert in Watt und die Dauer einstellen, nach welcher das Gerät abgeschaltet werden soll, fertig.
Schon lässt sich bares Geld sparen! Bis zu 115 Euro pro Jahr kann das „Aus machen“ ausmachen.
3– Nacht und Abwesenheits- Schaltung
Viele Geräte sind ständig eingeschaltet, selbst dann, wenn wir schlafen oder das Haus verlassen. In vielen Fällen muss das aber gar nicht sein!
Mal abgesehen von den eben erwähnten typischen Standby Geräten, sind das zum Beispiel der Wasserboiler unter der Spüle, der Drucker im Arbeitszimmer oder die NAS.
Häuschenbesitzer sollte zudem die Umwälzpumpe einfallen, welche dafür sorgt, das man schnell warmes Wasser hat, sobald man den Wasserhahn aufdreht.
Genau jene Geräte kann man dank smarter Steckdosen per Tastendruck oder Zeitsteuerung ausschalten.
Der FRITZ!DECT400 Taster kann Beispielsweise in der Nähe der Haustür so platziert werden, das man ihn beim Verlassen der Wohnung einfach betätigt und alle Standy-Geräte und jene die bei Abwesenheit nicht benötigt werden, schalten sich ab.
Bei der Rückkehr genügt ein weiterer Tastendruck und die Zwischenstecker werden wieder eingeschaltet.
Wer indes auf HomeKit-fähige Geräte setzt, der kann sich einer sogenannten Routine bedienen. Diese erlaubt das automatische schalten von Geräten, sobald der letzte Bewohner das Haus verlässt- bzw. sobald der erste Bewohner zurückkehrt.
Geht man jeden Abend regelmäßig zu Bett, könnte man die unnötigen Geräte via Zeitschaltung abschalten. Variiert die Zeit des zu Bett gehen jedoch, so empfiehlt sich auch hier ein Funkschalter am Bett, welcher die Geräte ausschaltet.
Pro-Tipp: Bei einem Smart Home System mit ZigBee Funk, lassen sich so nicht nur Zwischensteckdosen schalten, sondern auch das Licht im ganzen Haus, mit nur einem Knopfdruck löschen.
Ganz nebenbei könnte jenes Szenario auch als Panik Knopf dienen, um im Alarmfall das gesamte Haus zu beleuchten.
3- Kühlschranktür schnell schließen
Wird der Kühlschrank geöffnet fällt die kalte Luft sprichwörtlich nach unten heraus.
Gerade wenn Kinder im Haushalt leben, bleibt das ein oder andere mal die Tür etwas länger offen, oder wird gar ganz vergessen zu schließen.
Ein Desaster wenn so etwas länger unentdeckt bleibt!
Neuere Kühlschränke haben einen Tür-auf Alarm, der bei zu langem Offen stehen der Kühlschranktür ertönt.
Hat der Kühlschrank dies noch nicht, so kann dies ganz einfach mit einem Tür- / Fensterkontakt nachgerüstet werden.
Das Modell von Sensative ist sogar so dünn, das er in den Rahmen geklebt wird und so nichtmal auffällt.
4- Waschmaschine und Trockner
Vor allem Waschmaschine und Trockner finden sich in den Top3 der Stromhungrigen Geräte in unserem Haushalt.
Auch hier lassen sich Kosten reduzieren. Hat man zum Beispiel die Möglichkeit, die Waschmaschine mit einem Warmwasseranschluss zu betreiben, spart man deutlich. Denn so muss das Wasser nicht via Strom erhitzt werden.
Kleines Bon-Bon für all jene, welche die Stromverbräuche per Zwischenstecker überwachen: Dank diesem hat man nicht nur die Stromkosten der Waschmaschine im Blick, sondern kann sich auch informieren lassen, wenn die Waschmaschine das Waschprogramm beendet hat.
Das spart den einen oder anderen unnötigen Ganz in Keller zur Waschmaschine - also auch Energie und zwar die Eigene.
Statt des Trockners sollte der Wäscheständer bevorzugt werden. Denn der Wäschetrockner ist mit einer Leistung von bis zu 3.000 Watt ein wahrer Stromfresser.
Und so ein „Schranktrocken-Programm“ kann gut und gerne mal 4 Stunden lang laufen.
Völlig kostenlos ist da das trocknen der Wäsche auf dem Wäscheständer an der frischen Luft.
Im Winter kann dies dann im Wäschekeller oder anderem Raum sein. Hier sollte jedoch durch regelmäßige Lüften drauf geachtet werden, das die hohe Luftfeuchtigkeit wegebracht wird. Sonst droht Schimmel in der Wohnung!
Alternativ kann auch ein elektrischer Luftentfeuchter die Luftfeuchtigkeit überwachen und regulieren. Viele Modelle haben extra dafür einen „Dryer Mode“ – also einen Modus speziell zum Wäsche trocknen.
Jene Geräte brauchen ca. 300 Watt und damit 1/10 des Wäschetrockners.
5 – LED Lampen – smart dürfen sie sein
Wer sie immer noch hat, sollte schnellst möglichst handeln. Die Rede ist von Glühlampen.
Unlängst sind die aus den Regalen in den Läden verschwunden und das hat seinen Grund, denn moderne LED Lampen verbrauchen nur einen Bruchteil Strom, bei gleicher Helligkeit.
In Zahlen ausgedrückt: Verbraucht eine Glühbirne 60Watt, benötigt das equvalente Pendant mit LED Technologie nur 10-15 Watt.
So lassen sich bis zu 155 Euro im Jahr sparen.
Wer direkt auf smarte LED Lampen setzt, kann diese sogar mit Bewegungsmeldern koppeln. So wird die Lampe nur dann eingeschaltet, wenn sich auch wirklich jemand im Raum befindet und das Licht benötigt wird. Das spart zusätzlich.
Und ganz nebenbei erhöht es den Komfort! Wie wäre es zum Beispiel, wenn das Licht Nachts nur minimal gedimmt angeht um den Weg ins Bad zu beleuchten? So werden die Müden Augen nicht geblendet und man findet nach dem Gang zum Örtchen wieder schneller in den Schlaf. Mit smarten LED Lampen, zum Beispiel von Philips Hue, kein Problem.
6 – Strom selber machen! Mini PV
Was ist besser als der günstigste Strompreis? Richtig, kostenloser Strom.
Und das kann inzwischen Jeder! Dank einer Anpassung der betreffenden VDE Norm und der Gesetzgebung, welche den Netzbetreiber verpflichtet, den ordnungsgemäßen Betrieb von jenen Modulen zu gestatten, können sogenannte Mini-PV Anlagen (oder auch als Balkonkraftwerke) bekannt, von jedem Betrieben werden.
Diese Module können auf Balkon, Terrasse oder Garten Platz finden und werden einfach per Stecker in die Steckdose gesteckt.
Fertig! Schon produzieren diese bis zu 300 Watt eigenen Strom.
Fazit
Mit smarter Unterstützung lässt sich in den eigenen vier Wänden einiges an Strom sparen – und damit bares Geld! Nicht immer muss das bedeuten, das man auf Komfort verzichten muss, ganz im Gegenteil. Dank smarter Geräte ist Energie sparen mit Komfortsteigerung gleichzeitig möglich. Einsatz von smarten Geräten lässt nicht nur Energie sparen, sondern sogar der Komfort erhöhen!