„Energie Sparen und Komfort erhöhen“ – Dieses Werbeversprechen klingt auf den ersten Blick wie zwei Gegensätze. Doch dank smarter Heizungsthermostate, ist beides schnell in Einklang zu bringen.
So sorgen die smarten Thermostate dann für eine Wohlfühl-Temperatur, wenn man sie will – und regeln die Temperatur herunter, wenn das Heizen nicht nötig ist. Zum Beispiel beim Verlassen der Wohnung, oder wenn das Fenster zum Lüften geöffnet wird.
Was kosten smarte Thermostate?
Die Auswahl an smarten Thermostaten ist heute so hoch wie nie zuvor. Es gibt sie in jeglichen Preissegmenten. Vom günstigen 9,90 Euro Modell aus dem Baumarkt - das per Tasten am Gerät programmiert wird, über verschiedene smarte Funkmodelle für 40 Euro, bis hin zu Modellen für 150 Euro – welche nicht nur den einzelnen Heizkörper, sondern sogleich den Heizkessel steuern.
Da fällt die Qual der Wahl schwer.
Für welches solltest du dich also entscheiden?
Zunächst einmal stellt sich die Frage:
Einzelraumregelung oder Heizkessel steuern?
Bei der Einzelraumregelung wird das konventionelle Heizungsthermostat gegen ein smartes getauscht, so dass jeder Raum einzeln reguliert werden kann. Für Mieter die perfekte Lösung.
Die zentrale Steuerung des Kessels bleibt in den meisten Fällen nur Hausbesitzern vorbehalten. Mit Systemen von Netatmo oder tado° kann der Heizkessel via App, abhängig von der Anwesenheit der Bewohner gesteuert werden. So muss weder der Vorlauf hochgeheizt, noch Warmwasser vorgehalten werden, wenn sowieso niemand Zuhause ist.
Hausherren können hier sogar mit dem System von tado° oder netatmo beides kombinieren: Einzelraumregelung mit smarten Heizungsstellern und die zentrale Heizkesselsteuerung.
Wie baue ich ein smartes Thermostat an meine Heizung?
Die Montage eines smarten Heizungsstellers ist ganz einfach und von jedermann zu bewältigen:
- Das konventionelle Thermostat voll aufdrehen, denn das erleichtert die Demontage. Dann den Überwurfring vom Gewinde herunterdrehen. Je nachdem wie lange die Thermostate montiert waren, kann man hier mit einer Wasserpumpenzange leicht nachhelfen
- Das smarte Thermostat in den Installationsmodus bringen. Dabei öffnet auch dieses komplett und fährt dabei den Gewindestift voll ein. Dies erleichtert die Montage. Dann das smarte Thermostat einfach auf das Heizungsventil setzen und den Überwurfring Handfest anziehen. (Achtung, nach fest kommt ab!)
- Nun das neue Thermostat ggf. noch mit der Zentrale (lies. Gateway) verbinden.
Auf was muss ich beim smarten Thermostat achten?
Wer die Wahl hat, hat die Qual.
Denn die Auswahl der smarten Thermostate ist schier unendlich.
Da wird es schwierig das für die eigenen Bedürfnisse passende Modell zu finden.
Stelle dir bei der Auswahl die folgenden Fragen:
- Genügen mir starre Heizzeiten, oder ist mein Tagesablauf variabel
- Welche und wieviel Räume sollen ein smartes Thermostat bekommen?
- Möchtest du das System um Fensterkontakte und Schalter erweitern können?
- Möchtest du die smarten Thermostate via App, Sprachsteuerung steuern und ggf. auch in Herstellerübergreifende Systeme wie HomeKit einbinden?
elektronische Thermostate: Bei diesen können die Heizzeiten per Tasten direkt am Gerät eingestellt werden. Aufgrund des fehlenden Funks, lassen sie sich jedoch nicht mit Fensterkontakten vernetzen. Ihre integrierte „Fenster-auf-Erkennung“ arbeitet über eine Temperatursturzerkennung.
Jene Modelle findet man diese meist unter 10 Euro in Discountern und Baumärkten.
Bluetooth Thermostate: Bei smarten Thermostaten, die über Bluetooth verfügen, lässt sich nicht nur die Soll-Temperatur bequem via App variieren, sondern auch die Heizzeiten können komfortabel vom Sofa aus via App definiert werden. Ohne die Notwendigkeit, direkt an dem Gerät die lokalen Tasten zu drücken.
Der Nachteil von Bluetooth liegt indes in seiner geringen Reichweite. Maximal 5-10 Meter sind hier möglich. So muss man stets in Reichweite – spricht vor Ort zu Hause sein - um das smarte Thermostat steuern zu können.
Wett machen kann diesen Nachteil nur eine Smart Home Zentrale.
Modelle wie die Bluetooth Thermostate von Elgato lassen sich in das Homekit Ökosystem einbinden und können daher mit dem Apple TV oder einem iPad, das als HomeKit Zentrale fungiert gekoppelt werden.
Damit ist nicht nur die Steuerung der smarten Thermostate von unterwegs aus möglich, sondern auch die Steuerung via Apples Sprachassistenten „Siri“ und die Vernetzung mit anderen Smart Home Geräten. Beispielsweise mit HomeKit Fensterkontakten von Fibaro, um die Heizung beim Lüften zu schließen. Was den Energiespareffekt deutlich erhöht.
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Zigbee: Apropos Spachsteuerung.
Vielleicht besitzt du - ohne es zu wissen – bereits eine Smart Home Zentrale.
Denn die Modelle der Amazon Echo Plus Reihe haben den Zigbee Funk integriert.
Darüber lassen sich nicht nur Steckdosen und smarte Lampen steuern, sondern auch smarte Thermostate.
Ein kompatibles Modell ist zum Beispiel der Eurotronic Spirit Zigbee.
Diesen kannst du einfach mit deinem Echo Plus verbinden und schon gehorcht er aufs Wort:
„Alexa, stelle Heizung Wohnzimmer auf 22°C.“
Hast du eine größere Wohnung oder ein Haus, das du mit den smarten Zigbee Thermostaten ausstatten möchtest, so kannst du die Funkreichweite mit strombetriebenen Zigbee Geräten erweitern. Jene funktionieren in dem ZigBee Meshnetzwerk nämlich als Repeater (lies. Reichweitenverstärker.)
Z-Wave
Zu solchen Systemen Meshnetzwerken zählt auch der Z-Wave Funk.
Herzstück der smarten Heizungssteuerung ist auch hier eine Smart Home Zentrale.
Wie zum Beispiel der Hub von Samsung SmartThings, oder die Smart Home Würfel von homee.
Sind die smarten Thermostate – wie zum Beispiel der Heizungssteller von Aeotec mit Z-Wave Funk – erstmal mit der Smart Home Zentrale verbunden, so lassen sich ganz komfortabel Heizpläne erstellen und jederzeit via Smartphone App die Soll-Temperatur variieren.
Dank dem Herstellerübergreifenden Z-Wave Funksystem, lassen sich zudem die smarten Thermostate auch mit vielen weiteren Geräten vernetzten. Wie zum Beispiel mit Fenstersensoren.
Praktischer Doppelnutzen: Die smarten Fenstersensoren helfen nicht nur um Energie zu sparen, sondern können zugleich für ein sicheres Zuhause sorgen.
Denn über die Smartphone App der Smart Home Zentrale hast du nicht nur jederzeit Zugriff auf dein vernetztes Zuhause und kannst dies steuern – das Smartphone selbst kann, wenn du dies möchtest, zu einem Teil deines Smart Home werden.
So meldet es der Smart Home Zentrale wenn du deine Wohnung verlassen hast, welche dann die Temperatur in den Räumen senkt.
Wird in jener Zeit ein Fenster oder eine Tür geöffnet, löst sogleich ein Alarm aus und informiert dich auf deinem Smartphone.
Optional lassen sich auch Sirenen zuschalten.
So legst du bereits diesen Winter über die smarte Heizungssteuerung den Grundstein, für dein smartes Zuhause.